Stimmen - Architekturbüro Paulus Eckerle

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Lehrreiche Reise entlang einer Perlenkette

Am Ende seiner Besichtigungstour durch den Landkreis Eichstätt wurde Regierungspräsident Christoph Hillenbrand geradezu lyrisch. Er habe gerade eine Perlenkette bereist, deren Glieder aus Gaimersheim, Dollnstein und Mörnsheim bestehen. Diese drei Orte hatte Hillenbrand am Dienstag besucht und sich mit der Thematik Jurahaus in Verbindung mit dem Tourismus intensiv auseinander gesetzt. Begleitet wurde er von Baudirektorin Anna Wieczorek, die mit der Vergabe von Städtebaufördermitteln befasst ist. An seiner Seite befanden sich ferner Kreisbaumeister Christian Süppel, Christoph Würflein, Geschäftsführer des Naturparks Altmühltal, und Landrat Anton Knapp, der diese Reise maßgeblich angestoßen hat. Auch stellvertretende Landrätin Rita Böhm war dabei, und in den jeweiligen Orten wurde der Regierungsdirektor von den Bürgermeistern, Gemeinderäten und verschiedenen Experten begrüßt.
Den Anfang bildete das Winterbauernanwesen in Gaimersheim, das nach Jahren der Planung und der Renovierung im Frühjahr als Museum seine Türen öffnete. Über die Maßnahmen berichteten Architekt Paulus Eckerle und Bürgermeisterin Andrea Mickel. Auch Knapp als langjähriger Rathauschef schaltete sich rege in die Diskussion ein.
Das alte Bauernanwesen besitzt einige Besonderheiten, die durch die Renovierung herausgearbeitet wurden. Die „gute Stube“ hat ein selbsttragendes Gewölbe, was einmalig sei, wie Eckerle ausführte. Außerdem gibt es einen Gewölbekeller, der im ursprünglichen Zustand belassen wurde. Nur die Wände seien gekalkt worden. Sogar der Originalboden aus Solnhofnener Plattenkalk sei erhalten. Ein herausragendes Teil ist ferner das „Lehenszimmer“, ein sorgfältig herausgeputzter Raum, in dem einst das Gericht tagte. Gaimersheim hatte die untere Gerichtsbarkeit. Die verschiedenen Räume bis hinauf zum Dach haben eine museale Nutzung, wobei Mickel betonte, dass das Haus selbst als ein Museumsstück zu betrachten sei. Hillenbrand stellte dazu gezielt Fragen und erwies sich durchaus als Kenner der Materie. (...)
Über die Chancen und Probleme der Sanierung von Jurahäusern beschäftigte sich die Gruppe in Mörnsheim. Oft sei es schwierig, die Besitzer von einer Sanierung zu überzeugen, erklärte Bürgermeister Richard Mittl. In der Regel haben die Jurahäuser niedrige Decken, es gebe Probleme mit Grundwasser, und vor allem fehle oft der Platz für eine Garage oder einen Garten. (...) Außerdem muss viel Geld in die Renovierung gesteckt werden. Natürlich biete so ein Haus auch Chancen, gerade im touristischen Bereich. Wie Würflein erklärte, suchen viele Besucher gezielt nach historischen Häusern, die allerdings authentisch saniert sein müssten. Und davon gebe es im Altmühltal vielleicht nur zehn.

Mittwoch, 27. August 2008 Donaukurier

Kontakt

Paulus Eckerle
Schlehenring 22
85135 Titting
Tel. 0 84 23 - 98 57 00

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